mit Aneta Mona Chisa & Lucia Tkácová, Jaroslav Kyša und Radim Labuda, kuratiert von Mira Keratová (alle Bratislava, SK)
´My Love Is Dead´ zeigt Arbeiten des international bekannten Slowakischen Designer Patrik Illo (*1974, lebt in Bratislava) mit dem Schwerpunkt auf seine nicht-funktionalen Objekte.
Präsentiert werden Arbeiten, die ganz im Gegenteil mit der Funktionalität und unserer Handhabe von traditionellen Alltagsobjekten spielen, sie durch Additionen bzw. Reduktionen in Frage stellen und parodieren. So gibt es Schuhe, die für zwei oder sogar drei Füße angefertigt sind, Teddy Bären, die übersäht sind mit Augen oder mittels eines Reißverschlusses Einblick in ihr ‚organisches‘ Inneres gewähren, und Tennisbälle, die nicht rund, sondern oval sind. Die Ironie, die den Arbeiten anhaftet, transportiert dabei durchweg einen bitteren Beigeschmack und stellt unsere Wahrnehmung bzw. (Selbst)Verständnis von ‚Normalität‘ hinsichtlich Körperlichkeit und Intimität in Frage.
Dieser Punkt wird durch die begleitend gezeigten Videoarbeiten erneut aufgegriffen und weiter verstärkt. Gezeigt werden Videos der jüngsten slowakischen Künstlergeneration: Aneta Mona Chisa (1975) & Lucia Tkácová (1977), Jaroslav Kyša (1981) and Radim Labuda (1976). Auch hier werden vermeidliche Moden oder populäre Begebenheiten aufgegriffen und schonungslos – durch Genreentlehnungen von Horror über Lyrik bis Porno – parsephliert.
Insgesamt wird durch die Ausstellung eine Haltung wiedergegeben, die in ihrer Ernsthaftigkeit und kritischen Reaktion auf Massenkonsum und Körperbezug exemplarisch für viele osteuropäische Künstlerszenen ist. Denn, wo sich Künstler der westlichen Welt schon vor Jahrzehnten (wieder) individueller Technik und einem eher spielerischen Umgang eingelassen haben, wirkt der Konsumschock im ‚Neuen Europa‘ noch nach. Beeindruckend dabei, dass die Werke in keiner Weise altmodisch oder überholt wirken, sondern auch für uns – eben wegen der zeitlosen ‚Artikel‘, aber auch der scheinbar industriellen Herstellung – niemals an Aktualität verlieren. Für die Galerie Oel-Früh ist diese Ausstellung der Beginn einer über die nächsten Jahre geplanten ‚Forschungsreise‘ durch Osteuropa, die bereits im Juni mit Künstlern aus Serbien fortgesetzt wird.
mit Aneta Mona Chisa & Lucia Tkácová, Jaroslav Kyša und Radim Labuda, kuratiert von Mira Keratová (alle Bratislava, SK)
´My Love Is Dead´ zeigt Arbeiten des international bekannten Slowakischen Designer Patrik Illo (*1974, lebt in Bratislava) mit dem Schwerpunkt auf seine nicht-funktionalen Objekte.
Präsentiert werden Arbeiten, die ganz im Gegenteil mit der Funktionalität und unserer Handhabe von traditionellen Alltagsobjekten spielen, sie durch Additionen bzw. Reduktionen in Frage stellen und parodieren. So gibt es Schuhe, die für zwei oder sogar drei Füße angefertigt sind, Teddy Bären, die übersäht sind mit Augen oder mittels eines Reißverschlusses Einblick in ihr ‚organisches‘ Inneres gewähren, und Tennisbälle, die nicht rund, sondern oval sind. Die Ironie, die den Arbeiten anhaftet, transportiert dabei durchweg einen bitteren Beigeschmack und stellt unsere Wahrnehmung bzw. (Selbst)Verständnis von ‚Normalität‘ hinsichtlich Körperlichkeit und Intimität in Frage.
Dieser Punkt wird durch die begleitend gezeigten Videoarbeiten erneut aufgegriffen und weiter verstärkt. Gezeigt werden Videos der jüngsten slowakischen Künstlergeneration: Aneta Mona Chisa (1975) & Lucia Tkácová (1977), Jaroslav Kyša (1981) and Radim Labuda (1976). Auch hier werden vermeidliche Moden oder populäre Begebenheiten aufgegriffen und schonungslos – durch Genreentlehnungen von Horror über Lyrik bis Porno – parsephliert.
Insgesamt wird durch die Ausstellung eine Haltung wiedergegeben, die in ihrer Ernsthaftigkeit und kritischen Reaktion auf Massenkonsum und Körperbezug exemplarisch für viele osteuropäische Künstlerszenen ist. Denn, wo sich Künstler der westlichen Welt schon vor Jahrzehnten (wieder) individueller Technik und einem eher spielerischen Umgang eingelassen haben, wirkt der Konsumschock im ‚Neuen Europa‘ noch nach. Beeindruckend dabei, dass die Werke in keiner Weise altmodisch oder überholt wirken, sondern auch für uns – eben wegen der zeitlosen ‚Artikel‘, aber auch der scheinbar industriellen Herstellung – niemals an Aktualität verlieren. Für die Galerie Oel-Früh ist diese Ausstellung der Beginn einer über die nächsten Jahre geplanten ‚Forschungsreise‘ durch Osteuropa, die bereits im Juni mit Künstlern aus Serbien fortgesetzt wird.