Fest der Erde

Eröffnung: Mittwoch, 28. Mai 19h 

Performance: Elene Kasradze & Lia Barbakadze
Concert-Performance: Tamo Nasidze 
Paintings: Merabi Danelia 

Midissage: Samstag, 31. Mai, 18-21h
Finissage: Sonntag, 01. Juni, 15-19h
Ausstellung: bis 01. Juni, Besuch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung

Die Ausstellung „Fest der Erde“ verbindet Kunst, Theater und tiefe symbolische Elemente der kaukasischen Kultur. Doch sie bleibt nicht nur in der Vergangenheit verhaftet – sie reflektiert auch die Spannungen, Herausforderungen und Hoffnungen des heutigen Georgiens. Georgien, ein Land an der Schnittstelle zwischen Ost und West, befindet sich derzeit in einer politisch angespannten Phase, geprägt von dem Bestreben, seine Unabhängigkeit zu wahren und gleichzeitig seinen Platz in einer geopolitisch komplexen Region zu finden. Bezüge zu kulturellen Symbolen finden sich mehrfach in den Arbeiten: Da die heilige Nino im 4. Jahrhundert mit einem aus Haaren gebundenen Weinrebenkreuz das Christentum über den Kaukasus nach Georgien brachte, sind die Rebe, Frauenhaare und Frauen im Allgemeinen zu religiösen Symbolen in der modernen Kunst geworden. Für die kaukasische Kultur und die Liebe zum Land ist auch eine Trinkschale aus Erde, in die Wein gegossen wird und aus der die Menschen trinken und anstoßen, ein wesentliches Symbol menschlicher Existenz. 

Elene Kasradze hat Kunst, Theater, Erde und Wein in ein spannendes Konzept vermischt und in einer theatralischen Performance über Weintraditionen umgewandelt. Die Besucher*innen werden am Eröffnungsabend aktiv in die gesamte Performance eingebunden. Nach dem ersten Gesang, das Vortragen eines Volksliedes, wird ein Trinkspruch ausgesprochen. Dies ist eine Tradition im Kaukasus und in Georgien, bei der Wein getrunken wird. Der Akt des Weintrinkens – begleitet von Trinksprüchen – wird zu einem symbolischen Akt des Widerstands, des Zusammenhalts und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Das Bühnenbild von Merabi Danelia, bestehend aus gefundenen und thermisch verformten Materialien wie Plastik, Holz und Metall, kann als Metapher für ein Land verstanden werden, das sich ständig transformieren muss, um den äußeren und inneren Druck zu überstehen.

In der Performativen Ausstellung werden verschiedene, selbst gekelterte Weinsorten präsentiert, um zu zeigen, dass die Erde den Menschen vielfältigen Geschmack und Freude schenkt.  Zwischen den vorgetragenen Kompositionen von der Musikproduzent*in und Tonregisseur*in Tamo Nasidze werden Trinksprüche ausgesprochen, die eine Möglichkeit bieten, den kaukasischen Traditionen näherzukommen, sie zu verstehen und die Essenz des Lebens dieser Menschen zu spüren.

Merabi Danelia (*1991) studiert an der HfbK Hamburg im Master Of Fine Arts bei Anselm Reyle.
Elene Kasradze (*1991, lebt und arbeitet in Hamburg) studierte Regie und Schauspiel an der Schota-Rustaweli-Universität für Theater und Film in Tiflis.
Tamo Nasidze (*1991, lebt und arbeitet in Lübeck, she/her) studiert im Master Komposition an der Musikhochschule in Hamburg bei Alexander Schubert. Alle drei Künstler*innen sind in Georgien geboren und leben zurzeit in Deutschland.

Webseiten: 
www.instagram.com/merabi.danelia/
www.instagram.com/elensiokasradze/
www.nasidze.com