Nüchtern an Titelstelle sind Dorothea Heinrichs schwarz-weiße Reisefotos durch eine Nummer, das Datum und den Ort der Entstehung bezeichnet. Sich jedem journalistischen Informationsbedürfnis verweigernd, wird dem Betrachter keine andere Auskunft gegeben, als dass der Augenblick der Künstlerin archiviert wurde. Sie verzichtet auf den objektivierenden Einsatz von fototechnischen Mitteln und vertraut vorgefundenen Lichtverhältnissen ebenso wie der Kraft ihrer Sujets. Mag der Betrachter in tagträumerischen Landschaften seine eigene Sehnsucht nach Harmonie verbildlicht finden, so wirken Interieurs und Architekturen wie unbehauste Kulissen. In karger Hotelzimmerumgebung setzt Heinrich in ihren Selbstbildnissen dem Gefühl des Dazwischenseins in der Fremde ein fragloses, selbstbewusstes „Ich bin da“ entgegen. Kalkuliert offen, ohne sich zu offenbaren, zeigt Heinrich, dass Reisen mehr bedeutet, als den Ort zu wechseln.
(Birgit Voß)
Für Dania Burger ist das Sticken eine Form des Zeichnens und das Häkeln eine Art des Modellierens. Sie stickt und häkelt auf Papier, manchmal auch in Kombination mit anderen Medien. Es entsteht ein hybrider Ausdruck, in dem Technik und Materialwahl eine eigenartige Bildsprache hervorbringen, die den innovativen und erforschenden Arbeitsprozess widerspiegelt.Ihre Arbeiten haben einen ungewöhnlichen und leisen Charakter. Sie sind mit höchster Behutsamkeit ausgeführt und ihr Detaillereichtum erinnert vereinzelt an Schriftzeichen, Hieroglyphen oder Mikroben. Dennoch ist der konzeptuelle Ansatzpunkt ausschlaggebend für die Wahl von Material und Technik. Die reduzierte Anwendung von visuellen Effekten zeugt davon, dass es Dania Burger nie um das Dekorative an sich geht. Allerdings ist ihre Technik des skulpturalen Häkelns gut durchdacht und der traditionellen, heimischen Dekoration entnommen, die als Nippes, oder auch Kitsch bezeichnet wird.
Dania Burger – the time armory
Dorothea Heinrich – always pause on the threshold
Zur Eröffnung spielen, Cold Spring Harbor.
Nüchtern an Titelstelle sind Dorothea Heinrichs schwarz-weiße Reisefotos durch eine Nummer, das Datum und den Ort der Entstehung bezeichnet. Sich jedem journalistischen Informationsbedürfnis verweigernd, wird dem Betrachter keine andere Auskunft gegeben, als dass der Augenblick der Künstlerin archiviert wurde. Sie verzichtet auf den objektivierenden Einsatz von fototechnischen Mitteln und vertraut vorgefundenen Lichtverhältnissen ebenso wie der Kraft ihrer Sujets. Mag der Betrachter in tagträumerischen Landschaften seine eigene Sehnsucht nach Harmonie verbildlicht finden, so wirken Interieurs und Architekturen wie unbehauste Kulissen. In karger Hotelzimmerumgebung setzt Heinrich in ihren Selbstbildnissen dem Gefühl des Dazwischenseins in der Fremde ein fragloses, selbstbewusstes „Ich bin da“ entgegen. Kalkuliert offen, ohne sich zu offenbaren, zeigt Heinrich, dass Reisen mehr bedeutet, als den Ort zu wechseln.
(Birgit Voß)
Für Dania Burger ist das Sticken eine Form des Zeichnens und das Häkeln eine Art des Modellierens. Sie stickt und häkelt auf Papier, manchmal auch in Kombination mit anderen Medien. Es entsteht ein hybrider Ausdruck, in dem Technik und Materialwahl eine eigenartige Bildsprache hervorbringen, die den innovativen und erforschenden Arbeitsprozess widerspiegelt.Ihre Arbeiten haben einen ungewöhnlichen und leisen Charakter. Sie sind mit höchster Behutsamkeit ausgeführt und ihr Detaillereichtum erinnert vereinzelt an Schriftzeichen, Hieroglyphen oder Mikroben. Dennoch ist der konzeptuelle Ansatzpunkt ausschlaggebend für die Wahl von Material und Technik. Die reduzierte Anwendung von visuellen Effekten zeugt davon, dass es Dania Burger nie um das Dekorative an sich geht. Allerdings ist ihre Technik des skulpturalen Häkelns gut durchdacht und der traditionellen, heimischen Dekoration entnommen, die als Nippes, oder auch Kitsch bezeichnet wird.
(Tone Lyngstad Nyaas)