Open Mittwoch, 11. Dezember 2024 18-21h und Mittwoch, 18. Dezember 2024 18-21h Finissage und Neujahrsempfang: Sonntag, 05. Januar 2025 15-19h Ausstellung: 07. Dezember 2024 bis 05. Januar 2025, Besuch nach Vereinbarung
Ornamentale Formen treffen auf technische Präzision: Janine Eggert erforscht in ihrer Ausstellung Efficiency and Fantasy die Spannung zwischen reiner Funktionalität und ästhetischer Formensprache. Ihre Skulpturen und Installationen verbinden die klare, industrielle Formensprache der Serienfertigung mit der Einzigartigkeit handgefertigter Werke und stellen so die Frage: Welchen Wert hat ein Objekt, wenn es maschinell produziert ist – und welchen, wenn die Hand eines Menschen es geformt hat?
Inspirativer Startpunkt für die Ausstellung in der Galerie Oel-Früh ist ein Aufenthalt in Los Angeles. Während Janine Eggert dort viel Zeit im Auto verbringt – und zuweilen auch in Staus -, dokumentiert sie in Fotos und Zeichnungen die dortigen urbanen Landschaften mit all ihren kommerziellen, industriellen Strukturen, Autobahnarchitekturen und alles, was „fährt“. Was ihr dabei deutlicher denn je auffällt: Unser Alltag ist tief geprägt mit Standard-Designs aus Serienproduktionen – was uns insbesondere die Automobilindustrie vorführt. Während Aerodynamik, Ergonomie und Leistung im Automobildesign stets zentrale Rollen spielten, treiben heutige Materialfortschritte, neue Technologien und kulturelle Veränderungen die Designentwicklung in neue Richtungen. Sie haben längst nicht mehr nur Funktion, sondern verkörpern auch Status, schmücken das moderne Konsumfahrzeug und verleihen ein Image, das weit über das hinausgeht, was ein „normales“ Fahrzeug in einer Welt, in der Ressourcen knapp sind und Überkonsum der Nachhaltigkeit entgegensteht, sein sollte.
Janine Eggerts Skulpturenreihe überzeichnet bekannte PKW-Designelemente und spielt auf deren Rolle als Prestigeobjekt und Luxusaccessoire an. Dabei demontiert die Künstlerin durch Transformationen in Farbe, Größe und Material, durch Einkerbungen, Ausschnitte und Öffnungen technisches Design, welches nach der perfekten Passform strebt, nach fehlerfreier Produktion. Ursprüngliche Bauteile formieren sich zu Bestandteilen eines ornamentalen Arrangements. Jegliche gewohnte Logik und Rationalität wird in Frage gestellt: Sie vervielfältigt Details wie Lufteinlässe und ordnet sie zu einer Regenbogen-Phalanx an, überzeichnet die Form des Kühlergrills eines SUVs – die bekannten „BMW-Nieren“ – mit zuckergussartigen Schichten. Heckdiffusoren werden aufgefächert oder als Zeichnung im Raum in ihrer Geometrie offen gelegt. Die Module, gefertigt aus glasfaserverstärktem Kunststoff, werden mit hochglänzendem, farbigen Kunstharz oder mit glitzerndem Effektlack beschichtet, verkörpern scheinbare technische Präzision und Hochglanzästhetik.
Janine Eggerts Werke werfen einen ironischen, fast absurden Blick auf unseren modernen Alltag. Während in der Kunst Einzigartigkeit und Authentizität ein Werk auszeichnen, zelebriert das Industriedesign die makellose, konsumgetriebene Reproduzierbarkeit. Ihre Arbeiten stellen das Regime industrieller Funktionalität infrage und bilden ein Gegenstück zu funktionalen Zuordnungen, ökonomischen Forderungen und struktureller Machtausübung.
Janine Eggert studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und am Ar.Co, Çentro de Arte & Comunicaçao Visual, Lissabon. Sie bewegt sich als Künstlerin zwischen den Medien Skulptur, Installation, Druckgrafik und Video und arbeitet künstlerisch sowohl als Individuum sowie seit 2005 zusammen mit Philipp Ricklefs als Duo. Ihre Arbeiten wurden international unter anderem in Zürich, New York, Miami, London, Wien und Valencia ausgestellt. Für 2023 hat sie ein Stipendium in der Villa Aurora in Los Angeles erhalten. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Open Mittwoch, 11. Dezember 2024 18-21h
und Mittwoch, 18. Dezember 2024 18-21h
Finissage und Neujahrsempfang: Sonntag, 05. Januar 2025 15-19h
Ausstellung: 07. Dezember 2024 bis 05. Januar 2025, Besuch nach Vereinbarung
Ornamentale Formen treffen auf technische Präzision: Janine Eggert erforscht in ihrer Ausstellung Efficiency and Fantasy die Spannung zwischen reiner Funktionalität und ästhetischer Formensprache. Ihre Skulpturen und Installationen verbinden die klare, industrielle Formensprache der Serienfertigung mit der Einzigartigkeit handgefertigter Werke und stellen so die Frage: Welchen Wert hat ein Objekt, wenn es maschinell produziert ist – und welchen, wenn die Hand eines Menschen es geformt hat?
Inspirativer Startpunkt für die Ausstellung in der Galerie Oel-Früh ist ein Aufenthalt in Los Angeles. Während Janine Eggert dort viel Zeit im Auto verbringt – und zuweilen auch in Staus -, dokumentiert sie in Fotos und Zeichnungen die dortigen urbanen Landschaften mit all ihren kommerziellen, industriellen Strukturen, Autobahnarchitekturen und alles, was „fährt“. Was ihr dabei deutlicher denn je auffällt: Unser Alltag ist tief geprägt mit Standard-Designs aus Serienproduktionen – was uns insbesondere die Automobilindustrie vorführt. Während Aerodynamik, Ergonomie und Leistung im Automobildesign stets zentrale Rollen spielten, treiben heutige Materialfortschritte, neue Technologien und kulturelle Veränderungen die Designentwicklung in neue Richtungen. Sie haben längst nicht mehr nur Funktion, sondern verkörpern auch Status, schmücken das moderne Konsumfahrzeug und verleihen ein Image, das weit über das hinausgeht, was ein „normales“ Fahrzeug in einer Welt, in der Ressourcen knapp sind und Überkonsum der Nachhaltigkeit entgegensteht, sein sollte.
Janine Eggerts Skulpturenreihe überzeichnet bekannte PKW-Designelemente und spielt auf deren Rolle als Prestigeobjekt und Luxusaccessoire an. Dabei demontiert die Künstlerin durch Transformationen in Farbe, Größe und Material, durch Einkerbungen, Ausschnitte und Öffnungen technisches Design, welches nach der perfekten Passform strebt, nach fehlerfreier Produktion. Ursprüngliche Bauteile formieren sich zu Bestandteilen eines ornamentalen Arrangements. Jegliche gewohnte Logik und Rationalität wird in Frage gestellt: Sie vervielfältigt Details wie Lufteinlässe und ordnet sie zu einer Regenbogen-Phalanx an, überzeichnet die Form des Kühlergrills eines SUVs – die bekannten „BMW-Nieren“ – mit zuckergussartigen Schichten. Heckdiffusoren werden aufgefächert oder als Zeichnung im Raum in ihrer Geometrie offen gelegt. Die Module, gefertigt aus glasfaserverstärktem Kunststoff, werden mit hochglänzendem, farbigen Kunstharz oder mit glitzerndem Effektlack beschichtet, verkörpern scheinbare technische Präzision und Hochglanzästhetik.
Janine Eggerts Werke werfen einen ironischen, fast absurden Blick auf unseren modernen Alltag. Während in der Kunst Einzigartigkeit und Authentizität ein Werk auszeichnen, zelebriert das Industriedesign die makellose, konsumgetriebene Reproduzierbarkeit. Ihre Arbeiten stellen das Regime industrieller Funktionalität infrage und bilden ein Gegenstück zu funktionalen Zuordnungen, ökonomischen Forderungen und struktureller Machtausübung.
Janine Eggert studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und am Ar.Co, Çentro de Arte & Comunicaçao Visual, Lissabon. Sie bewegt sich als Künstlerin zwischen den Medien Skulptur, Installation, Druckgrafik und Video und arbeitet künstlerisch sowohl als Individuum sowie seit 2005 zusammen mit Philipp Ricklefs als Duo. Ihre Arbeiten wurden international unter anderem in Zürich, New York, Miami, London, Wien und Valencia ausgestellt. Für 2023 hat sie ein Stipendium in der Villa Aurora in Los Angeles erhalten. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Webseite: http://www.janineeggert.com
Instagram: https://www.instagram.com/janineeggert/