„Am 16. November 1982 wurde im Sachsenwald nahe Hamburg der Staatsfeind Nr.1, der Antiheld meiner Jugend, Christian Klar, an einem Erdversteck, dem Depot Daphne, verhaftet.“
Die Installation „depot daphne – Waldidyll und Stadtguerilla“ in der Galerie Oel-Früh wird den Etagen entsprechend dreiteilig gestaltet. Dabei spielt der Künstler Georg Kühn (*1967) mit der Reibung von gewusster Bedeutung, bewusster Spekulation und harmloser Anmutung der Motive.
Die RAF hatte in ihrem Waldversteck „Depot Daphne“, dessen Namensgebung an die griechische Mythologie angelehnt ist, einen Ort geschaffen, dem ein bizarrer, beamtenartiger Sammeltrieb zugrunde liegt und darin ein Arsenal an Belastungsmaterial verewigt. In dieser Konstellation von Motiven steckt einerseits ein enormes ästhetisches Potential, andererseits jede Menge Zeitgeschichte.
Im Keller zeigt der Künstler die möglichen Depotartikel – Christian Klar soll z.b. die Waffe mit der sich Raspe erschossen haben soll, erworben haben. Gefälschte Personalausweise und Tonaufnahmen stehen weit vor den historischen Realitäten, die auch längst nicht bekannt sind. Eine behauptete Aservatenkammer, ein Entführtenversteck, eine konspirative Wohnung, eine Gefängniszelle dienen als gedankliche Grundlage für die Installation. Echte Relikte werden mit ähnlichen Stimmungen kombiniert. Die Ausstellung wird vor allem durch Dia-Projektionen und Soundinstallationen gestützt. Im Erdgeschoss zeigt Kühn eine Projektionsinstallation mit Panoramen aus dem Sachsenwald durch die Jahreszeiten, gewissermaßen als thrilling-chill-out-space, da die Bilder alle das mögliche Depot zeigen könnten. Wo es sich aber tatsächlich befindet, weiß man bis heute nicht. Die Ruhe und Idylle der Aufnahmen stehen im krassen Kontrast zu allem, was man mit dem Konzept der Stadtguerilla gemeinhin verbindet: urbane Härte, anonymer Beton, zerstörtes Blech, Asphalt, Waffen, Blut und Leichen.
„Am 16. November 1982 wurde im Sachsenwald nahe Hamburg der Staatsfeind Nr.1, der Antiheld meiner Jugend, Christian Klar, an einem Erdversteck, dem Depot Daphne, verhaftet.“
Die Installation „depot daphne – Waldidyll und Stadtguerilla“ in der Galerie Oel-Früh wird den Etagen entsprechend dreiteilig gestaltet. Dabei spielt der Künstler Georg Kühn (*1967) mit der Reibung von gewusster Bedeutung, bewusster Spekulation und harmloser Anmutung der Motive.
Die RAF hatte in ihrem Waldversteck „Depot Daphne“, dessen Namensgebung an die griechische Mythologie angelehnt ist, einen Ort geschaffen, dem ein bizarrer, beamtenartiger Sammeltrieb zugrunde liegt und darin ein Arsenal an Belastungsmaterial verewigt. In dieser Konstellation von Motiven steckt einerseits ein enormes ästhetisches Potential, andererseits jede Menge Zeitgeschichte.
Im Keller zeigt der Künstler die möglichen Depotartikel – Christian Klar soll z.b. die Waffe mit der sich Raspe erschossen haben soll, erworben haben. Gefälschte Personalausweise und Tonaufnahmen stehen weit vor den historischen Realitäten, die auch längst nicht bekannt sind. Eine behauptete Aservatenkammer, ein Entführtenversteck, eine konspirative Wohnung, eine Gefängniszelle dienen als gedankliche Grundlage für die Installation. Echte Relikte werden mit ähnlichen Stimmungen kombiniert. Die Ausstellung wird vor allem durch Dia-Projektionen und Soundinstallationen gestützt. Im Erdgeschoss zeigt Kühn eine Projektionsinstallation mit Panoramen aus dem Sachsenwald durch die Jahreszeiten, gewissermaßen als thrilling-chill-out-space, da die Bilder alle das mögliche Depot zeigen könnten. Wo es sich aber tatsächlich befindet, weiß man bis heute nicht. Die Ruhe und Idylle der Aufnahmen stehen im krassen Kontrast zu allem, was man mit dem Konzept der Stadtguerilla gemeinhin verbindet: urbane Härte, anonymer Beton, zerstörtes Blech, Asphalt, Waffen, Blut und Leichen.